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Prozessmanagement ist tot – es lebe Prozessmanagement!

Via braininteract.ch • Andreas Naef • 03.01.2017
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Noch vor einigen wenigen Jahren war Prozessmanagement (BPM, Business Process Management) in aller Munde. Viele Unternehmen haben sich verstärkt mit BPM beschäftigt und von strategische BPM-Initiativen, teilweise in Verbindung mit EAM (Enterprise Achritecture Management), bis hin zur Realisierung von Geschäftsprozessautomatisierungen mit Process Engines ins Leben gerufen.

In der Zwischenzeit ist es um BPM eher ruhig geworden. Andere Themen wie die digitale Transformation, agile Organisationsformen, das Internet der Dinge oder verschiedene Ausprägungen der künstlichen Intelligenz prägen derzeit die Agenden der Firmen. Gerade die Digitalisierung wird derzeit als Wundermittel für alles Mögliche präsentiert, frei nach dem Motto “Alles ist gut, solange es digital ist”.

Unternehmen digitalisieren

Die digitale Transformation umfasst im Wesentlichen die Digitalisierung von Prozessen und die Entwicklung von digitalen Produkten und neuen Services.

Unternehmen digitalisieren

Am Anfang von Digitalisierungsvorhaben steht daher oft die Digitalisierung von Prozessen. Die Automatisierung von Geschäftsprozessen ist eine komplexe Angelegenheit. Neben den technischen Aspekten sind detaillierte Kenntnisse über die Organisation und den Prozessablauf notwendig. Und da kommt das Prozessmanagement mit ins Spiel. Für die Digitalisierung von Prozessen sind umfangreiche Informationen zu den Geschäftsabläufen und Organisationsstrukturen notwendig.

Prozessmodelle als Grundlage für die Digitalisierung von Prozessen

Für die Erhebung und Visualisierung von Prozessinformationen sowie für die Spezifikation von Soll-Prozessen sind Prozessmodelle unerlässlich. Wir bei der BrainConsult verwenden dazu meist die BPMN-Notation (Business Process Model and Notation). BPMN ist eine grafische Spezifikationssprache für die Darstellung von Geschäftsprozessen. Sie stellt Symbole zur Verfügung, mit denen Fach-, Methoden- und Informatikspezialisten Geschäftsprozesse und Arbeitsabläufe modellieren und dokumentieren können. BPMN eignet sich sehr gut um sowohl fachliche wie auch technische Prozessmodelle für die weiterführende Prozessautomatisierung resp. -digitalisierung zu erstellen.

BPMN-Diagramm

In BPMN werden Prozesse über mehrere Hierarchieebenen modelliert und können schnell auch ziemlich komplex werden. Daher ist die Verwendung eines Modellierungs-Tools oft sinnvoll. Heutzutage unterstützen die meisten professionellen Modellierungswerkzeuge die BPMN. Hier eine kleine Auswahl von Tools, welche wir regelmässige für die Modellierung verwenden:

Eine gute Übersicht mit weiteren BPMN Prozessmodellierungstools gibt es im prozessmanagement-blog.ch von Andreas Naef.

Prozessmanagement hat nicht ausgedient

Digitale Technik macht Unternehmen nicht von sich aus agil, innovativ und effizient. Genauso wichtig sind Kultur, Struktur und Organisation und schliesslich die Geschäftsmodelle mit den zugehörigen Prozessen. Prozessmanagement hat also noch längst nicht ausgedient. Der Fokus liegt neben organisatorischen Themen verstärkt in der Automatisierung. Neben der Automatisierung von komplexen Geschäftsprozessen, werden vermehrt auch kleine, einfache Prozesse mit nur ein paar wenigen Arbeitsschritten mit neuen Bot-Frameworks (wie beispielsweise Microsoft Flow) automatisiert, welche teilweise sogar von Power-Usern ad-hoc und während des normalen Arbeitsprozesses eingebunden werden.

Bild des Benutzers Mandy Aatz
Kuratiert
am 05.01.2017 von
Mandy Aatz

„Hat Prozessmanagement ausgedient?“ Diese Frage stellt sich Andreas Naef.

Durch die Entwicklungen der Unternehmen hin zur Digitalisierung ergeben sich auch im Prozessmanagement neue Wege. Daher zeigt er hier die grundlegenden Tools um komplexer-werdende Geschäftsprozessmodelle abbilden und automatisieren zu können.